Regisseur Schwarz plant Bayreuther „Ring“ als Serie
Frankfurter Rundschau
Eigentlich sollte Bayreuth schon 2020 einen neuen „Ring“ bekommen. Doch dann kam Corona. Nun soll es in diesem Jahr soweit sein. Valentin Schwarz bringt den Vierteiler auf die Bühne - und verrät nun, was er dabei so vorhat.
Bayreuth - Der Regisseur Valentin Schwarz plant den Bayreuther „Ring des Nibelungen“ in der Art einer modernen Netflix-Serie.
„Dass der "Ring" in Bayreuth innerhalb nur einer Woche komplett aufgeführt wird, gibt uns die Möglichkeit, ein Familienepos in vierteiligem Serienformat zu zeigen und diesen Figuren in ihren Verhältnissen und Versäumnissen durch die Zeitläufte zu folgen. Wo kommen sie her? Wo gehen sie hin?“, sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur.
„Ich will eine Geschichte von heutigen Menschen, heutigen Figuren, heutigen Problemen erzählen - und keine von Göttern, Zwergen, Riesen und Drachen.“ Das „Rheingold“, den ersten Teil der Tetralogie, sieht er als „Pilotfilm, der viele Fragen aufwirft, vieles anteasert und gespannt macht auf das, was da noch kommt - auch wenn man vielleicht noch nicht alles sofort einordnen kann“.
Schwarz galt bei seiner Vorstellung als neuer „Ring“-Regisseur bei den Richard-Wagner-Festspielen 2019 als große Überraschung. Die Aufmerksamkeit von Festspielchefin Katharina Wagner zog er mit der Inszenierung von Mauricio Kagels „Mare Nostrum“ an der Oper Köln auf sich. 2017 gewann er mit seinem Bühnenbildner Andrea Cozzi beim Internationalen Regiewettbewerb „Ring Award“ Graz den Hauptpreis, den Publikumspreis und diverse Sonderpreise.
Eigentlich sollte schon 2020 das Jahr seines großen Durchbruchs in Bayreuth werden. Corona machte ihm da einen Strich durch die Rechnung - doch in diesem Jahr soll es mit zweijähriger Verspätung nun endlich so weit sein.