
Reformer beklagen "päpstliches Basta" bei Weltsynode
n-tv
Die Verbitterung ist groß: Bei der Weltsynode kommt es aus Sicht der Reformer zu keinen großen Durchbrüchen. Weder die Weihe von Frauen zu Diakoninnen noch eine Änderung der Sexualmoral werden beschlossen. Als Schuldigen machen die Enttäuschten den Papst aus.
Die an diesem Wochenende zu Ende gehende Weltsynode der katholischen Kirche in Rom ist aus Sicht von Reformern auf eine Enttäuschung hinausgelaufen. Zwar steht die Veröffentlichung des Abschlussdokuments noch aus, doch bei wichtigen Themen wie der Öffnung von Kirchenämtern für Frauen ist schon klar, dass nichts passieren wird.
Das Kirchentreffen habe "im Grunde nichts" gebracht, sagte der Münsteraner Kirchenrechtler Thomas Schüller. "In vielen strittigen Themen wie der Weihe von Frauen zu Diakoninnen oder einer grundlegenden Änderung der Sexualmoral hat Franziskus autoritär ein päpstliches Basta gesprochen", so Schüller. Franziskus beteuere zwar immer wieder, dass er eine hinhörende Kirche wolle. Aber im Zweifelsfall nutze er die unbeschränkte Machtfülle seines Amtes, um seine eigenen Überzeugungen durchzusetzen. So hätten bei der Synode zwar auch ein paar Frauen und Laien - Nicht-Kleriker - dabei sein dürfen, doch unterm Strich habe die Veranstaltung einmal mehr gezeigt: "Am Ende entscheidet der Papst als Monarch."
