Rechtsruck: Sächsischer Flüchtlingsrat hofft auf Spenden
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Vor dem Hintergrund des deutlichen Rechtsrucks bei den Europa- und Kommunalwahlen will der Flüchtlingsrat in Sachsen zum Weltflüchtlingstag (20. Juni) eine Spendenaktion starten. Ziel der Kampagne "100 plus x" sei es, bis zur Landtagswahl am 1. September mindestens 100 neue Dauerspender zu gewinnen, teilte der Verein am Freitag in Dresden mit. Der Sächsische Flüchtlingsrat setzt sich seit 1991 für die Rechte von Menschen auf der Flucht ein. Dies wolle er auch zukünftig tun - "fernab von populistischer Stimmungsmache gegen Fliehende".
Bei der Kampagne sollen mehrere Prominente mitwirken, die eine nachhaltige Unterstützung des Vereins sichern sollen. "Regelmäßige Spenden helfen dabei, langfristig finanziell unabhängiger von staatlicher Förderung zu sein", teilte der Verein mit. Durch den Rechtsruck sei kommunale Unterstützung für Integrationsprojekte vielerorts immer unrealistischer und auch auf Landesebene blicke die Organisation mit Sorge auf die anstehenden Landtagswahlen. "Wir rechnen mit einem Kahlschlag in der Finanzierung von Integrationsarbeit", hieß es weiter. Wenn nach den Wahlen massenweise Projekte sterben, werde Schutzsuchenden das Ankommen noch schwerer gemacht.
Gerade jetzt sei es wichtig kritisch zu bleiben und die Basis von Menschenrechten zu verteidigen, so der Flüchtlingsrat. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR fliehen derzeit weltweit rund 120 Millionen Menschen vor globalen Krisen.