Rechtsbündnis gewinnt in Italien: Was Melonis Wahlsieg für Deutschland bedeutet
ProSieben
Bei der Wahl in Italien triumphiert das rechte Lager. Was das Wahlergebnis für uns in Deutschland bedeuten könnte.
Das Wichtigste in Kürze:
• Die rechtsradikale Partei Fratelli d'Italia von Giorgia Meloni hat die Wahl in Italien gewonnen.• Politiker in Deutschland und Europa zeigen sich besorgt, sprechen von einem "beispiellosen italienischen Rechtsrutsch".• Meloni hat selbst einmal gesagt, sie habe "eine Aversion gegen Deutschland". Immer wieder schießt sie gegen die Bundesrepublik.
Das Bündnis um die rechtsradikale Partei Fratelli d'Italia kann nach der Wahl in Italien mit einer Regierungsmehrheit im Parlament rechnen. Triumphieren kann vor allem eine: Giorgia Meloni, deren Fratelli Prognosen und ersten Hochrechnungen zufolge stärkste Kraft wurden. Meloni sieht den Regierungsauftrag beim rechten Lager unter Führung ihrer Partei, wie sie am frühen Montagmorgen in Rom sagte. "Italien hat uns gewählt." Sie sprach von einer "Nacht des Stolzes".
Die 45-jährige Meloni versuchte im Wahlkampf, Sorgen im Ausland vor einer Regierungsübernahme der Rechtsparteien zu zerstreuen und versicherte, dass Italien ein verlässlicher Partner bleiben werde. Zudem wies sie zurück, dass ein Wahlsieg der Fratelli zu einer autoritären Wende oder dem Austritt Italiens aus der Europäischen Union und der Gemeinschaftswährung Euro führen könnte.
Dennoch blicken Teile der EU und besonders Deutschlands sorgenvoll in Richtung Süden – auch wegen des Ukraine-Kriegs, in dem die Mitgliedsstaaten um Einigkeit ringen. Melonis "wahlkampftaktisches Lippenbekenntnis für Europa" könne nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie eine Gefahr für das konstruktive Miteinander in Europa darstelle, sagte Katharina Barley (SPD), Vize-Präsidentin des EU-Parlaments, der "Welt". Giorgia Meloni werde eine Ministerpräsidentin sein, deren politische Vorbilder Viktor Orbán und Donald Trump heißen.