Rechter Bombenbau im Kinderzimmer: Gymnasiast vor Gericht
n-tv
Im Mai entging die Ruhrgebietsstadt Essen wohl nur knapp einem Blutbad. Ein rechtsradikaler Gymnasiast soll entschlossen gewesen sein, an seiner Schule ein "Massaker" zu verüben. Utensilien für 16 Rohrbomben wurden in seinem Kinderzimmer entdeckt. Nun steht er vor Gericht.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Den Saal im Hochsicherheitstrakt betritt der 17-Jährige im schwarzen Kapuzenpullover, die Kapuze weit über den Kopf gezogen. Als die Kameras verschwunden sind, kommt hinter einem Aktenordner eine Lockenmähne und ein blasses Milchgesicht zum Vorschein. Der Gymnasiast soll einen rechtsextrem motivierten Terroranschlag auf seine Mitschüler und Lehrer geplant haben. Seit Freitag muss er sich dafür in Düsseldorf vor dem Oberlandesgericht verantworten.
"Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte fest entschlossen war, einen rassistisch motivierten Anschlag auf ein vom ihm besuchtes Gymnasium in Essen zu begehen", sagte die Vertreterin der Bundesanwaltschaft. Das Gericht schloss die Öffentlichkeit in dem Jugendstrafverfahren am Freitag gleich nach Prozessbeginn auf Antrag des Verteidigers aus.
Verteidiger Andreas Wieser bekräftigte zuvor, dass sein Mandant ein Geständnis ablegen werde. Er sei "im Internet gedanklich falsch abgebogen". Er bereue seine Taten und "braucht professionelle Hilfe, um wieder auf die richtige Bahn zu kommen". Der Anwalt strebt eine Bewährungsstrafe an.