Rebellenchef knüpft Kontakte zu arabischer Halbinsel
n-tv
Die neue Führung in Syrien hat in diplomatischer Hinsicht alle Hände voll zu tun: Katar will "brüderliche Beziehungen" bekräftigen, Jordanien Hilfe für den Wiederaufbau anbieten und Saudi-Arabien über den Handel mit der Partydroge Captagon sprechen.
Gut zwei Wochen nach dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad sind erneut ausländische Delegationen zu Gesprächen mit der neuen Führung nach Damaskus gereist. Der jordanische Außenminister Ajman Safadi traf mit dem Chef der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS), Ahmed al-Scharaa, zusammen. Al-Scharaa empfing zudem Delegationen aus Katar und Saudi-Arabien zu Gesprächen über die Zukunft des Landes.
Es war der erste Besuch eines hochrangigen jordanischen Regierungsvertreters seit dem Sturz Assads durch die HTS und mit ihr verbündeter Milizen am 8. Dezember. Die neuen Machthaber bemühen sich seither, die Neuordnung der staatlichen Strukturen und den Wiederaufbau des durch den fast 14-jährigen Bürgerkrieg schwer gezeichneten Landes voranzutreiben.
Der jordanische Fernsehsender Al-Mamlaka berichtete, Safadi habe Möglichkeiten der Zusammenarbeit erörtert, unter anderem in den Bereichen Handel, Grenzen, Hilfen, Energie und Sicherheit. Safadi sprach sich laut Al-Mamlaka für eine Regierung aus, "die alle Spektren in Syrien repräsentiert", sowie für "die Ausarbeitung einer neuen Verfassung". Jordanien wolle "das syrische Volk beim Wiederaufbau seines Staates unterstützen".