
Real Madrid verarbeitet Klopps Liverpool zu Konfetti
n-tv
Traumtore, Torwartpatzer - und am Ende ein Debakel für Jürgen Klopps FC Liverpool: Die Reds haben an einem spektakulären Champions-League-Abend die nächste bittere Pleite gegen ihren Angstgegner Real Madrid kassiert. Die könnte Folgen haben.
Als der Schlusspfiff erklang, der vermutlich mehr beendete als einfach nur ein Achtelfinal-Hinspiel der Champions League, da applaudierten die Zuschauer im Anfield-Stadion, als Zeichen der Anerkennung für die Gäste aus Madrid und zur Aufmunterung für die eigene Mannschaft. Es war zurückhaltender, höflicher Applaus, wie im Theater. Die Kop-Tribüne sang die Vereinshymne, das sentimentale Lied vom Niemalsalleinegehen: "Walk on, walk on…!" Ein paar Spieler des FC Liverpool winkten den Fans aus einigem Abstand. Trainer Jürgen Klopp klopfte sich mit der Hand auf die Brust, allerdings nicht so energisch, wie er das in den vergangenen Jahren oft getan hatte nach Champions-League-Nächten in Anfield.
Es war das gedämpfte Ende einer traumatischen Veranstaltung für den FC Liverpool. 2:5 hatte die Mannschaft das Wiedersehen der Finalgegner der vergangenen Saison gegen Real Madrid verloren, trotz früher 2:0-Führung durch ein Hackentor von Darwin Nunez (4.) und einen wachen Moment von Mohamed Salah (14.): Der Ägypter nutzte Thibaut Courtois' missglücktes Dribbling. Die Gäste aus Spaniens Hauptstadt bewiesen wieder einmal, was in der Fußballwelt ohnehin Gewissheit ist, nämlich, dass man sie nie abschreiben darf, dass sie immer imstande sind, zurückzukommen. Zur Pause hatte Real den Zwei-Tore-Rückstand ausgeglichen, in der zweiten Halbzeit verarbeitete der Champions-League-Rekordsieger, angeführt von den überragenden Angreifern Vinícius Júnior und Karim Benzema, den FC Liverpool phasenweise zu Konfetti.
Bei aller Klasse von Real: Jürgen Klopps Mannschaft hat sich die höchste Heimniederlage im Europapokal selbst zuzuschreiben. "We gave all five goals away", gestand der Trainer, was sich in etwa übersetzten lässt mit: Alle fünf Gegentore waren Geschenke. Beim 2:1 durch Vinícius Júnior schauten die Verteidiger Trent-Alexander Arnold und Joe Gomez zu wie Teenager dem Auftritt eines Popstars, beim 2:2 schoss der sonst verlässliche Torwart Alisson seinen brasilianischen Landsmann Vinícius Júnior an. Das 2:3 durch Éder Militão fiel nach einem Freistoß, den Gomez durch ungeschicktes Einsteigen gegen, genau, Vinícius Júnior verursacht hatte, beim 2:4 fälschte Gomez einen Schuss von Karim Benzema ab.

Mit großen Ambitionen geht Frankfurt ins Bundesliga-Topspiel gegen Leverkusen. Und dann müssen die Eintracht-Fans mit anschauen, wie Bayer ihre Mannschaft zerpflückt. Innerhalb weniger Minuten ist die Partie entschieden. Während Leverkusen den FC Bayern jagt, muss die SGE sich schnell wieder fangen.