Real Madrid - Übernimmt jetzt etwa Löw?
n-tv
Nein, eine große Überraschung war es nicht mehr. Als Real Madrid mitteilte, dass Zinedine Zidane seinen Rücktritt als Trainer eingereicht hatte, war das nur noch die Bestätigung eines offenen Geheimnisses - und der nächste Schritt in eine ungewisse Zukunft des Klubs.
Bitte nicht wundern, das ist kein Scherz: Womöglich wird Joachim Löw ja neuer Trainer von Real Madrid. Sagen wir mal so: das heißeste Gerücht ist das nicht, aber doch viel mehr als dumme Spinnerei im meistens sinnlosen Namen-Dropping bei prominenten Trainerstellen. Kehren wir kurz zusammen, was für den Bundes-Jogi sprechen würde. Erstens mal ist er schon bald verfügbar. Er spielt noch eben ein letztes Turnier als leitender Angestellter beim DFB, sucht dann aber eine neue Herausforderung. Zart umrissenes Interessengebiet: Spitzenklub. Zudem wird dem Präsidenten des Rekordmeisters, Florentino Perez, seit Jahren ein Faible für Löw nachgesagt. Bereits im WM-Sommer 2018 galt er als Nachfolger von Zinedine Zidane. Mit Blick zurück hätte er heute vielleicht anders entschieden als damals, als er seine deutsche Nationalmannschaft in die Katastrophe coachte. Und mit Toni Kroos, seinem fußballerisch wohl engsten Vertrauten, hat Löw einen mächtigen Lobbyisten in Madrid. Tja, wie sich die Lage doch ähnelt. Wie 2018 hat Zidane bei den Königlichen Schluss gemacht. Weil er es wollte. Ist schon eine komische Situation in diesem Jahr: Früher wurden Trainer gefeuert, heute gehen sie freiwillig oder werden aus ihren Verträgen herausgekauft (siehe der Rotations-Wahnsinn in der Bundesliga). Bei Zidane war es dieses Mal indes ein Entschluss mit Ansage. Nicht ganz so überraschend wie bei seinem ersten Abgang. Warum er nun geht? Gesagt hat er nichts. Womöglich fühlte er erneut, dass er in Madrid nichts mehr bewegen kann. Womöglich hat ihn auch die dauerhafte Kritik der immer angriffslustigen Medien zermürbt. Mit denen stritt er sich öffentlich, forderte von ihnen sogar, ihm ins Gesicht zu sagen, dass sie ihn als Trainer nicht mehr sehen wollen. Womöglich ist er auch einfach nur enttäuscht, dass er erstmals als Trainer aus einer Saison herausgeht, ohne eine Trophäe. Ja, tatsächlich, erstmals seit elf Jahren beendet Real eine Spielzeit ohne Zugang für die Schatzkammer.More Related News