RBL will sich Bayern-Gespenst Eberl nicht mehr leisten
n-tv
Das hat es so auch nicht gegeben. Mit einer eiskalten Mitteilung serviert RB Leipzig Max Eberl, den mächtigsten Mann im Klub, am Tag vor dem wegweisenden Spiel gegen den FC Bayern ab. Sie haben offenbar genug von dem Gespenst, das sie sich vor einem Jahr in den Verein geholt haben.
RB Leipzig ist längst zu groß geworden, um mit einem bloßen Schulterzucken hinnehmen zu müssen, wenn sich führendes Personal nicht klar zum Verein bekennt. Dass der groß und größer denkende Fußball-Bundesligist Max Eberl an diesem Freitagnachmittag völlig überraschend rausschmeißt, ist daher nur folgerichtig. Das dazugehörige Statement kam einem gehörigen Tritt in den Hintern gleich. "Das fehlende Commitment zum Klub veranlasst uns zu dieser Entscheidung", schrieben die Leipziger in einer knappen Mitteilung und wünschten ihm für die Zukunft immerhin noch "alles Gute". Wo diese liegen könnte, war in den vergangenen Wochen immer wieder in der Gerüchteküche zu finden.
Denn da waren, ausgerechnet vor dem Bundesliga-Topspiels der stark gestarteten Sachsen gegen den Rekordmeister (Samstag, 18.30 Uhr) abermals Gerüchte aufgekommen, dass der 50-Jährige zu seinem Sehnsuchtsverein FC Bayern wechseln könne. Und zwar schon sehr bald. Irgendwann im Frühjahr, hieß es, könnte das passieren. Damit die große Münchener Spielzeit 2024/2025 geplant werden kann. Dann soll bekanntlich die große Schmach des verlorenen "Finale dahoam" im Jahr 2012 ausgelöscht werden. Im Frühsommer 2025 gastiert das größte Finale im europäischen Fußball wieder einmal in der Allianz Arena.
Eberl dementierte die Gerüchte nicht. Oder nicht genug. Er verwies lediglich auf seinen geltenden Vertrag. Für RB war das zu wenig. Zu wenig Identifikation. So endet mit einem großen Knall das, was vor nicht mal einem Jahr mit einem großen Knall begonnen hatte. Dass Eberl sich bei seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach erstmal aus gesundheitlichen Gründen lange abmeldete, um sich schließlich nach seiner Genesung eilig zum verhassten Systemrivalen aufzumachen, kann am Niederrhein nicht gut an. Auch, wenn ihnen der damalige Leipzig-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff noch 2,5 Millionen Euro auf das Konto der Gladbacher überwies.