Ratingen: Polizistin noch immer im künstlichen Koma
n-tv
Nach der Aufsehen erregenden Explosion in Ratingen mit zahlreichen Verletzten im Mai wird es ruhig. Nun gibt die Polizei Auskunft über den Zustand der Einsatzkräfte. Die wenigstens arbeiten schon wieder, eine Polizistin liegt gar noch immer im künstlichen Koma.
Zwei Monate nach dem mutmaßlichen Mordanschlag auf Einsatzkräfte durch eine Explosion in einem Ratinger Hochhaus hat die Polizei neue Details zum Gesundheitszustand der Schwerverletzten bekannt gegeben. "Alle sind auf dem Weg der Besserung", sagte ein Sprecher der Polizei Düsseldorf. Eine Kollegin der Feuerwehr sei sogar schon wieder im Dienst. Aber es gebe einige, die noch einen sehr langen Genesungsweg vor sich hätten, inklusive der Reha-Maßnahmen. Eine Polizistin liege noch im künstlichen Koma auf der Intensivstation. Der Sprecher verwies darauf, dass sich die Betroffenen nicht nur körperlich, sondern auch mental von dem Geschehen so weit wie möglich erholen müssten.
Bei der Explosion in Ratingen in Nordrhein-Westfalen waren am 11. Mai 35 Menschen verletzt worden. Knapp zwei Wochen später befanden sich noch drei Schwerverletzte in Lebensgefahr, wie damals NRW-Innenminister Herbert Reul im Landtagsinnenausschuss berichtete. Schwer verletzte Einsatzkräfte sind seiner Schilderung zufolge nach der Explosion brennend zehn Stockwerke hinab auf die Straße gelaufen.
Ein 57-jähriger Ratinger soll die Explosion ausgelöst haben, als Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seine Wohnungstür öffneten. Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen versuchten Mordes in neun Fällen erlassen. Die Einsatzkräfte waren wegen eines überquellenden Briefkastens und Verwesungsgeruchs gerufen worden. In der Wohnung wurde eine teilweise skelettierte Leiche in einem Rollstuhl entdeckt. Bei der Toten handele es sich um die Mutter des Verdächtigen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Düsseldorf am heutigen Dienstag.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.