Rassismus-Vorwürfe sorgen für zwei Länderspiel-Abbrüche
n-tv
In Österreich treffen die Fußball-Nationalmannschaften aus Neuseeland und Katar aufeinander, außerdem die U21 aus Irland und die U22 aus Kuwait. Beide Länderspiele werden vorzeitig beendet, weil sich ein Team der Fortsetzung infolge von Rassismusvorwürfen verweigert. Die Beschuldigten sehen das anders.
Der 19. Juni dürfte als einer der seltenen Tage in die Fußball-Geschichte eingehen, an denen gleich zwei Länderspiele abgebrochen wurden. Zunächst weigerte sich Neuseelands A-Nationalmannschaft, zur zweiten Halbzeit gegen die Auswahl von Katar anzutreten. Wenig später dann konnte auch die Partie zwischen Irlands U21 und Kuwaits U22 nicht zu Ende gebracht werden, weil die Iren sich der Fortsetzung verweigerten. Auslöser in beiden Fällen: rassistische Äußerungen. So berichten es sowohl der neuseeländische als auch der irische Verband. Beide Matches fanden auf neutralem Grund in Österreich statt.
"Wir wollen nie, dass ein Spiel abgebrochen wird", sagte Andrew Pragnell, Chef des neuseeländischen Fußballverbandes, "aber manche Probleme gehen über den Fußball hinaus und es ist wichtig, Stellung zu beziehen." Auch Sportminister Grant Robertson lobte die Abbruch-Entscheidung. Innenverteidiger Michael Boxall soll gegen Ende der ersten Halbzeit beim Stand von 1:0 für die Kiwis von einem katarischen Fußballer rassistisch beschimpft worden sein. Obwohl Teamkollegen den Vorfall Schiedsrichter Manuel Schüttengruber gemeldet hätten, habe dieser keine Maßnahmen ergriffen, hieß es.
Was genau auf dem Spielfeld im österreichischen Ritzing gesagt wurde, ist bislang unklar. Pragnell: "Ich werde nicht näher auf die Art des Kommentars eingehen, aber er war wirklich schwerwiegend und meiner Meinung nach abscheulich und hat absolut keinen Platz auf dem Fußballplatz oder anderswo, also möchte ich ihn nicht wiederholen." Die Mannschaft habe sich mit Boxall solidarisiert und entscheiden, die Partie nach der Halbzeitpause nicht wieder aufzunehmen.
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