Rafah-Offensive vor Ramadan unwahrscheinlich
n-tv
Die israelische Bodenoffensive in der Stadt Rafah ist nur noch eine Frage der Zeit - vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan dürfte der Einsatzbefehl aber nicht mehr kommen. Davon gehen zumindest die USA aus. Derweil trifft Israel schon jetzt Vorbereitungen für eine langfristige Sicherheitskontrolle im Gazastreifen.
Die USA rechnen offenbar nicht damit, dass Israel noch vor dem muslimischen Fastenmonat Ramadan mit der Militäroffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens beginnt. Diese Einschätzung teilte ein namentlich nicht genannter ranghoher US-Beamter der "Times of Israel" mit. Wie die Zeitung berichtet, ist Israels Armee noch dabei, größere Einsätze in der seit Wochen heftig umkämpften Stadt Chan Junis nördlich von Rafah abzuschließen.
Zugleich ist geplant, die rund 1,5 Millionen Palästinenser in Rafah in Sicherheit zu bringen, bevor das Militär dort gegen die verbleibenden Bataillone der Hamas vorgeht. Die Umsetzung eines solchen Plans samt Mechanismen zur Unterstützung der Menschen nach Unterbringung an anderen Orten nehme Wochen in Anspruch, wurde der Beamte zitiert.
Unter Berufung auf einen israelischen Beamten schreibt die "Times of Israel" weiter, dass die Armee plane, die Zivilisten in Rafah in einem nördlich gelegenen Gebiet zwischen Chan Junis und dem Flussbett Wadi Gaza, das Nord- und Süd-Gaza voneinander trennt, unterzubringen. Sollte Israel dieses Unterfangen nicht vor dem Ramadan, der um den 10. März beginnt, in Angriff nehmen, könnte die Armee laut dem US-Beamten gezwungen sein, bis nach dem für Muslime heiligen Fastenmonat zu warten, hieß es. Ein Angriff auf Rafah während des Ramadan dürfte von Muslimen in der ganzen Region als besonders provokant empfunden werden.