
Radikalisierungen in Corona-Zeit: Aussteigerverein besorgt
n-tv
Der Ausstieg aus der rechten Szene ist schwer und erfordert eine Menge Vergangenheitsbewältigung. Mit diesen Themen beschäftigt sich auch eine Ausstellung in Jena. Die Macher haben aktuell eine große Sorge.
Jena (dpa/th) - Rechtsextreme nutzen aus Sicht einer Aussteigerinitiative die Corona-Krise, um ihre Botschaften unters Volk zu bringen und Menschen in rechtsradikale Kreise zu ziehen. "Die wollen auch gezielt Menschen aus dem Wutbürger-Lager auf ihre Seite bringen", sagte der Vorstandsvorsitzende des Jenaer Vereins Drudel 11, Sebastian Jende, anlässlich einer Ausstellungseröffnung im Jenaer Stadtmuseum. Als Beispiel nannte er den Thüringer Rechtsextremisten Tommy Frenck, der auf seinem Kanal beim Messengerdienst Telegram Corona-Nachrichten zusammen mit rechtsextremen Inhalten verbreite.
Sorgen mache dem Verein zudem, dass in der Lockdown-Zeit viele Jugendliche, mit denen der Verein zur Extremismus-Prävention zusammenarbeitet, nicht mehr erreichbar waren. Auch im Internet, wo Radikalisierungsprozesse stattfinden, seien Jugendliche schwieriger zu erreichen als etwa bei der Arbeit mit Schulklassen.
