Rüsselsheim: Neue Anflugsroute nicht nur laut, sondern gefährlich
Frankfurter Rundschau
Das Anflugverfahren „Segmented Approach“ am Frankfurter Flughafen wird derzeit tagsüber getestet. In Rüsselsheim steigert dies nicht nur die Lärmbelastung, sondern führt zu gefährlichen Situationen im Flugraum.
Der derzeit ausgedehnte Probebetrieb des Anflugverfahrens „Segmented Approach“ am Frankfurter Flughafen sorgt in Rüsselsheim (Kreis Groß-Gerau) wieder für Ärger. Geflogen werde in dem neuen Verfahren eine deutlich verkürzte Strecke, die vor allem Bauschheim berühre, aber auch die Stadtteile Böllensee und Innenstadt seien „einer erheblich erhöhten Belastung durch Fluglärm ausgesetzt“, teilte die Stadt mit. Oberbürgermeister Udo Bausch (parteilos) habe sich deshalb an das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung und das Hessische Wirtschaftsministerium als Genehmigungsbehörde gewandt und verlange Auskunft. „Der Probebetrieb des neuen Anflugverfahrens zwischen 5 und 23 Uhr ist höchst bedenklich, denn es fehlt hierfür eine Rechtsgrundlage“, so Bausch. Gerade aus Lärmschutzgründen sei diese Möglichkeit nur für den Zeitraum zwischen 23 und 5 Uhr geschaffen worden. Die Fluglärmkommission hatte im Februar beschlossen, das Anflugverfahren vom 1. März an probeweise auch tagsüber anzuwenden, weil es in der Pandemie weniger Luftverkehr gibt. Der Probebetrieb soll ein halbes Jahr laufen und wird von Lärmmessungen begleitet. Im Anschluss soll es ein Konsultationsverfahren geben, bevor der versetzte Anflug zur Regel werden könnte.More Related News