
Rügener LNG-Gegner: Gutes Gespräch mit Landesregierung
n-tv
Schwerin/Mukran (dpa/mv) - Gegner des geplanten Flüssigerdgas (LNG)-Terminals auf Rügen äußern sich positiv nach Gesprächen mit der Landesregierung. Die Bürgerinitiativen hoffen, dass in der Bundesregierung die Überzeugung reife, dass eine solche Industrieanlage nicht in einem derartigen "Kurzritt" umgesetzt werden könne, sagte Thomas Kunstmann von der Sassnitzer Bürgerinitiative "Kein LNG in Mukran" am Dienstag vor dem Landtag in Schwerin.
Zuvor hatten sich Vertreter mehrerer Initiativen mit Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Umweltminister Till Backhaus (alle SPD) ausgetauscht. Von Schwesig werde nun erwartet, dass sie in der kommenden Bundesratssitzung noch einmal deutlich auf den Protest auf Rügen hinweise.
Am bisherigen Entscheidungsprozess bemängeln die Bürgervertreter, dass ein offenes Gespräch mit dem Bund bisher nicht stattgefunden habe. Bei den Besuchen von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wurden die Anwohner aus ihrer Sicht nur über bereits getroffene Entscheidungen informiert. Auch habe das Thema Klimaschutz keine Rolle gespielt, so Wolfgang Kannengießer von der Wählergemeinschaft "Für Rügen".
Ungeachtet des anhaltenden Widerstands auf der Insel haben die Vorarbeiten für den Bau des LNG-Terminals begonnen. Der Gasnetzbetreiber Gascade hat sich eigenen Angaben nach für die zwischen dem Hafen Lubmin und Mukran nötige Anschlussleitung ein Verlegeschiff reserviert, zudem würden Rohre begutachtet und Vermessungsschiffe seien im Einsatz.