
Röttgen: "Sind in einer Phase des Vernichtungskrieges"
n-tv
Der Krieg in der Ukraine wird immer brutaler. Die russische Armee greift vermehrt Zivilisten an. Eine der wichtigsten Holocaust-Gedenkstätten Europas soll beschossen worden sein. Der Ukraine-Krieg ist am Dienstagabend eines der Themen in der ZDF-Sendung Markus Lanz.
Es ist der sechste Tag des russischen Krieges gegen die Ukraine. Mit seinem Einmarschbefehl hat Russlands Präsident Wladimir Putin eine Katastrophe ausgelöst. Denn jetzt zieht der Krieg in die Städte. In der Hauptstadt Kiew wurde der Fernsehturm beschossen, ukrainische Fernsehsender mussten ihren Betrieb einstellen. Außerdem sei die Gedenkstätte Babyn Jar beschossen worden, hieß es. In diesem Tal auf dem Gebiet von Kiew hatten deutsche Einsatztruppen der Sicherheitspolizei und des SD während der deutschen Besetzung der Ukraine im Zweiten Weltkrieg im September 1941 33.000 jüdische Männer, Frauen und Kinder ermordet.
Zudem fährt ein Militärkonvoi in Richtung der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Er ist gut 60 Kilometer lang. Das ist ungefähr die Strecke zwischen Hannover und Braunschweig – oder einmal durch ganz Berlin und wieder zurück, vom westlichen bis zum östlichen Ende.
Mit dem Krieg in der Ukraine und den Lehren für Deutschland und Europa beschäftigen sich am Dienstagabend auch die Gäste der ZDF-Talkshow mit Markus Lanz. Dabei hat Militärexperte Carlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München einen düsteren, aber möglicherweise realistischen Blick in die Zukunft geworfen. "Die Menschen in der Ukraine erwartet in den nächsten Tagen mehr Gewalt, mehr Blutvergießen – und am Ende eine militärische Durchsetzung der russischen Ziele."

Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: