
Queerfreundliche Altenpflege: "Ein ganz normales Pflegeheim"
n-tv
Ein neues Team, neue Bewohner und ein frisches Konzept: In Stuttgart gibt es jetzt ein queerfreundliches Seniorenzentrum. Die Verantwortlichen sind von den Reaktionen überrascht.
Stuttgart (dpa/lsw) - Mit queersensiblen Pflegekräften und mit dem Anspruch eines Umfelds ohne Diskriminierungen hat ein Seniorenzentrum in Stuttgart neu eröffnet. Die ersten Bewohner und Bewohnerinnen sind bereits eingezogen, wie der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg mitteilte.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. Im Stuttgarter Pflegeheim sollen vor allem Lesben, Schwule, Bi-, Trans- und Intergeschlechtliche Menschen (LSBTIQ*) Akzeptanz und Offenheit erfahren.
"Wir haben zum Beispiel an unsere Toiletten nicht mehr Männer oder Damen geschrieben, bei uns steht einfach "WC" dran", erklärt die Leiterin der Einrichtung, Skadi Zimborski. Zudem gibt es "Biografie-Bögen", in denen Senioren unter anderem angeben können, ob sie lieber von einer Frau oder von einem Mann gepflegt werden wollen. Die Pflegekräfte selbst sollen speziell geschult werden. In den Kursen kann es beispielsweise um die Pflege von transsexuellen Menschen gehen.