Quarantäne-Pflicht soll fallen. Dann zählen „Eigenverantwortung und Vernunft“
Die Welt
Das Robert-Koch-Institut und Gesundheitsminister Lauterbach bereiten das Aus für die Quarantäne-Pflicht vor. Die Regeln für Corona-Infizierte sollen auf Freiwilligkeit umgestellt und Fristen verkürzt werden. Anordnungen zur Isolation gibt es nur noch für medizinisches Personal.
Mit dem Coronavirus infizierte Menschen sollen künftig nicht mehr zu einer mindestens siebentägigen Selbstisolation verpflichtet werden. Stattdessen sollen Infizierte mit Erkältungssymptomen freiwillig ihre Kontakte reduzieren. Eine fünftägige Isolationspflicht soll es nur noch für Beschäftigte von medizinischen und pflegerischen Einrichtungen geben. Einen entsprechenden Vorschlag zur Änderung der geltenden Absonderungs- und Quarantäne-Regeln haben Bundesgesundheitsministerium und Robert-Koch-Institut (RKI) an die Bundesländer verschickt.
Sowohl das Bundesgesundheitsministerium als auch das Robert-Koch-Institut wiesen auf Anfrage darauf hin, dass es sich bei dem an die Landesgesundheitsministerien versandten Papier, das WELT vorliegt, „um einen Entwurf handelt, der noch weiter ausgearbeitet werden muss“. Einen genauen Zeitpunkt, wann mögliche neue Quarantäne- und Isolationsregeln in Kraft treten könnten, nannten beide Behörden nicht. Die Gesundheitsminister der Länder hatten den Bund am Montag dazu aufgefordert „zeitnah“ zu prüfen, „ob und wie lange eine Absonderung von Infizierten und Kontaktpersonen in der aktuellen Pandemiephase der Folgenminderung angezeigt ist“.