Qatar Airways zeigt beschädigte A350
n-tv
Der Lack ist ab: Weil Airbus-Maschinen des Typs A350 oberflächliche Schäden aufweisen, verklagt Qatar Airways den französisch-deutschen Flugzeugbauer. Die Fronten in dem milliardenschweren Streit sind verhärtet. Journalisten bekommen Einsicht, wie schlimm es um die Jets bestellt ist.
Von Weitem sehen die zwei Airbus-Maschinen in dem beleuchteten Hangar in der katarischen Hauptstadt Doha aus wie alle Langstreckenflugzeuge vom Typ A350. Doch wer näher hinsieht, kann die Schäden an Flügeln, Rumpf und Heckflossen der beiden Flugzeuge kaum übersehen. Journalisten der Nachrichtenagentur Reuters hatten am Rande einer Branchentagung in Doha Zugang zu den beiden zusammen etwa 300 Millionen Dollar teuren Airbus A350, die im Mittelpunkt eines milliardenschweren Rechtsstreits zwischen der staatlichen Fluggesellschaft Qatar Airways und dem französisch-deutschen Flugzeugbauer stehen.
Die Aufsichtsbehörde in Katar hat die Maschinen stillgelegt, nachdem vorzeitig abgeblätterter Lack Schäden an einer Metallschicht offenbart hatte, die den Rumpf vor Blitzschlägen schützen soll. Ob das ein Sicherheitsrisiko darstellt, ist umstritten. Die europäischen Aufsichtsbehörden hatten die Flugzeuge für sicher erklärt, bei anderen Fluggesellschaften sind sie weiterhin im Betrieb. Qatar Airways weigert sich seither aber, die übrigen 23 A350 abzunehmen, die der bisherige Airbus-Großkunde bestellt hat.
An einigen Stellen sehen die Reuters-Reporter Schäden, unter anderem einen längeren Bereich an der Oberseite des Jets, an dem der Lack Blasen wirft, bröckelt oder ganz fehlt. Anderswo, unter anderem an den geschwungenen Flügelenden, ist das Blitzschutz-Gewebe zu sehen, das zwischen dem Lack und dem Rumpf angebracht ist, teilweise ist es korrodiert oder fehlt ganz, sodass der Rumpf zu sehen ist. An wenigen Stellen des Rumpfs sind die Karbonfäden ausgefranst oder haben sich abgelöst.