Pyroschlacht überschattet Frankfurts Triumph
n-tv
Erstmals gewinnt Eintracht Frankfurt ein Spiel in der Champions League. Doch das 1:0 bei Olympique Marseille ist am Ende nur Nebensache. Eine Woche nach den Krawallen beim Spiel Nizza gegen Köln kommt es erneut zu brutalen Auseinandersetzungen. Nach dem Pyro-Inferno drohen dem Klub Geisterspiele.
Deutsche Zuschauer zeigen den Hitler-Gruß, die Fanlager beschießen sich mit Pyro-Raketen und Böllern - ein Anhänger verletzt sich schwer: Die grausamen Bilder von den Rängen lagen wie ein schweres Gewitter über dem historischen Erfolg von Eintracht Frankfurt in der Champions League. "Es ist schon sehr befremdlich, welches Ausmaß an Aggressivität und Hass uns entgegen schlug", klagte SGE-Vorstand Philipp Reschke.
Nach einem sportlich erfolgreichen Abend bei Olympique Marseille gehe es einzig und allein darum, "dass wir alle gesund und sicher nach Hause kommen", führte er aus. Dass dies nicht gelingen würde, war jedoch schnell nach Abpfiff klar. Ein Eintracht-Fan aus Friedrichsdorf war beim Pyro-Inferno von einer Rakete am Hals getroffen worden. Nach Informationen des "Hessischen Rundfunks" (HR) brach er sich beim folgenden Treppensturz drei Rippen sowie einen Halswirbel. "Er ist stabil und außer Lebensgefahr", sagte Reschke.
Die Stunden des "Ausnahmezustands" (Reschke) werden sicher ein juristisches Nachspiel haben. Ebenso wie Marseille spielt die Eintracht in Europa derzeit auf Bewährung. Nach dem Platzsturm gegen West Ham im Mai hatte die UEFA ein Geister-Heimspiel für zwei Jahre auf Bewährung angesetzt. "Ich befürchte eine Strafe eher für ein Auswärtsspiel", sagte Reschke: "Ich kann aber auch nicht ausschließen, dass die Bewährung für ein Heimspiel greift."