Putschgerüchte in Burkina Faso
DW
Militärs blockieren Straßen im Regierungsviertel von Bukina Fasos Hauptstadt Ouagadougou - Schüsse sind zu hören. Übergangspräsident Damiba bleibt gelassen und spricht von einer "Verstimmung" bei Teilen des Militärs.
Nach Unruhen und Putsch-Gerüchten in Burkina Faso hat der amtierende Präsident Paul-Henri Sandaogo Damiba zur Ruhe aufgerufen. In einer von seinem Büro veröffentlichten Mitteilung ist zudem von einer "Verstimmung gewisser Teile des Militärs" die Rede. Seit dem frühen Freitagmorgen waren in der Hauptstadt Ouagadougou Schüsse zu hören und Straßen im Regierungsviertel vom Militär blockiert.
Laut der Erklärung Damibas werden Gespräche geführt, um "Ruhe und Gelassenheit" herzustellen. "Der Feind, der unser Land angreift, will nur die Spaltung zwischen den Burkinabè, um seine destabilisierende Wirkung zu entfalten", heißt es. Genauere Angaben, um welchen "Feind" es sich dabei handeln soll, machte Damiba nicht.
Nach den Unruhen machten Gerüchte um einen weiteren Putsch in dem westafrikanischen Land die Runde. Immer wieder wurde in den vergangenen Wochen von Unzufriedenheiten in den Reihen des Militärs berichtet.
Bei einer Demonstration am Freitagmittag kritisierten die Teilnehmer Damibas Zusammenarbeit mit Frankreich, schwenkten russische Fahnen und forderten laut Berichten lokaler Medien seinen Rücktritt.
"Die Situation ist aktuell völlig unklar. Es könnte sich um einen neuen Staatsstreich handeln. Es könnte aber auch sein, dass die jetzige Militärregierung an der Macht bleibt", sagt Ulf Laessing, Leiter des Regionalprogramms Sahel der Konrad Adenauer Stiftung der Deutschen Welle. Das Auswärtige Amt aktualisierte seine Reise- und Sicherheitshinweise und warnte vor einer weiter angespannten Gesamtlage und möglichen kurzfristigen Verschlechterungen.