
Putin: Wollen kein neues Imperium errichten
n-tv
Kreml-Chef Putin wird mit der Errichtung eines neuen russischen Großreichs in Verbindung gebracht. Bei einem Treffen mit dem Staatschef eines ehemaligen Sowjet-Staats rudert er zurück.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat Vermutungen zurückgewiesen, er strebe mit seinem aggressiven Vorgehen im Osten der Ukraine die Wiederherstellung eines russischen Großreichs an. "Wir haben Spekulationen vernommen, dass Russland sich anschicke, wieder ein Imperium zu errichten", sagte Putin bei einem Treffen mit dem aserbaidschanischen Staatschef Ilham Alijew in Moskau. "Das entspricht in keiner Weise der Realität."
Putin hatte am Montagabend die eigenständige Staatlichkeit der Ukraine in Zweifel gezogen und die Anerkennung der separatistischen Gebiete Luhansk und Donezk im Osten des Landes verkündet. Die Ukraine sei "vollständig von Russland geschaffen" worden und untrennbar mit seinem Land verbunden, sagte er. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow warf ihm vor, einen weiteren Schritt zur Wiederbelebung der Sowjetunion unternommen zu haben. Am Dienstag betonte Putin, Russland habe nach dem Zerfall der Sowjetunion "die neuen Realitäten erkannt" und arbeite mit "allen unabhängigen Ländern im postsowjetischen Raum" zusammen. Als Beispiel nannte er Aserbaidschan und Kasachstan.
Im Fall der Ukraine sei es jedoch "anders". "Das Gebiet dieses Landes wird von Drittstaaten genutzt, um eine Bedrohung für Russland zu schaffen", sagte Putin. Seit dem "Staatsstreich" im Nachbarland sei die Zusammenarbeit mit Kiew nicht mehr möglich gewesen, fügte er in Bezug auf die pro-westlichen Proteste in der Ukraine im Jahr 2014 hinzu.

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