"Putin würde Stadt einnehmen, wenn er könnte"
n-tv
Präsident Putin erklärt Mariupol für erobert, doch das Asow-Stahlwerk ist nach wie vor nicht in russischer Hand. Entgegen Putins Zusicherung, alle Angriffe einzustellen, scheint in der Haftstadt auch weiter gekämpft zu werden. Fehlt es den russischen Truppen an Kampfkraft?
In Mariupol toben mehrere Angaben zufolge weiter schwere Kämpfe - obwohl Russland die Hafenstadt angeblich eingenommen und der russischen Präsident Wladimir Putin ein Ende der Angriffe angekündigt hatte. Das berichtet unter anderem das britische Verteidigungsministerium unter Berufung auf seine Geheimdienste. "Schwere Kämpfe blocken russische Versuche, die Stadt einzunehmen und bremsen den von Russland angestrebten Vormarsch im Donbass."
Mariupol ist seit dem 1. März vollständig von russischen Truppen eingeschlossen und wird seitdem bombardiert. In der weitgehend zerstörten Stadt sollen dennoch mehr als 100.000 Zivilisten und etwa 2000 ukrainische Truppen ausharren. Als letzte Bastion des ukrainischen Widerstands gilt das Asow-Stahlwerk, in dessen Kellern und Tunneln sich die Menschen verschanzt haben.
Russland hat die ukrainischen Kämpfer wiederholt zur Kapitulation aufgefordert. Präsident Putin hatte zudem angeordnet, eine Blockade um die Anlage herum zu errichten. Mutmaßlich, weil die örtlichen russischen Truppen die Offensive im Donbass unterstützen sollen. Dass es dennoch zu schweren Kämpfen kommt, könnte diesen Plan nach Angaben von Militärbeobachtern zunichtemachen - und ist möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass es den russischen Truppen nach schweren Verlusten an der nötigen Durchschlagskraft mangelt.