Putin und Parkinson: Was sagen die Ärzte?
DW
Ein vom Kreml veröffentlichtes Video zeigt Putin in scheinbar schlechtem Gesundheitszustand. Einige Kommentatoren und Boulevardzeitungen behaupten, er leide an Parkinson. Was sagen Mediziner dazu?
Vom US-Senator Marco Rubio über Universitätsprofessoren der Politikwissenschaft bis hin zur Boulevardpresse scheinen viele Menschen den Gesundheitszustand des russischen Präsidenten Wladimir Putin genau zu kennen.
Doch eine wichtige Stimme fehlt in der Flut von Artikeln und Diskussionen, in denen spekuliert wird, dass Putin, der die russische Invasion in der Ukraine verantwortet, an Parkinson oder Schilddrüsenkrebs erkrankt ist: Medizinische Experten.
In einem 12-minütigen Videoclip eines Treffens mit dem russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu war zu sehen, wie sich Putin fest an einen Tisch klammerte. Er tippte mit dem Fuß und saß zusammengesackt da und das während des gesamten Clips, der von der russischen Regierung Ende letzter Woche veröffentlicht wurde. Sein Gesicht war merklich aufgedunsen.
Das Video veranlasste einige Online-Kommentatoren, darunter die ehemalige Abgeordnete der britischen Konservativen Partei Louise Mensch, auf Twitter zu der Schlussfolgerung, dass der russische Präsident an Parkinson leide.
Auch mehrere Boulevardzeitungen griffen diese Behauptung auf. In den Berichten kamen u.a. ein Professor für strategische Kommunikation, ein paar politische Analysten und ein Professor für Körpersprache zu Wort. Aber keine Ärzte. Das ist wahrscheinlich kein Zufall.