Putin stellt Bedingungen für Ukraine-Verhandlungen
n-tv
Putin behauptet immer wieder, offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine zu sein. Nun stellt der Kremlchef Bedingungen während eines Besuchs bei seinem Verbündeten Belarus. Doch für Kiew dürften sie eher nach Kapitulation klingen. Zumal Putin die Legitimation des Präsidenten Selenskyj anzweifelt.
Mehr als zwei Jahre nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine hat der russische Präsident Wladimir Putin einmal mehr vermeintliche Bereitschaft zu Verhandlungen betont - allerdings nicht zur Rückgabe besetzter und völkerrechtswidrig annektierter Gebiete. "Es wird wieder darüber gesprochen, dass man zu Verhandlungen zurückkehren müsste", sagte Putin bei einem Besuch im verbündeten Nachbarland Belarus laut Agentur Interfax. Dann fügte er hinzu: "Lasst uns zu ihnen zurückkehren. Aber nicht ausgehend davon, was eine Seite will, sondern (...) ausgehend von heutigen Realitäten, die sich am Boden entwickelt haben."
Zuvor hatten Insider behauptet, Putin sei angeblich bereit zu einer Waffenruhe, die den jetzigen Frontverlauf anerkennt. "Putin kann so lange kämpfen, wie es nötig ist", sagte einer von vier mit den Diskussionen in Putins Umfeld vertrauten Personen der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber Putin ist auch zu einem Waffenstillstand bereit - um den Krieg einzufrieren." Drei der Insider berichteten von Äußerungen des Präsidenten gegenüber einer kleinen Gruppe von Beratern. Demnach zeige er sich frustriert über angeblich vom Westen unterstützte Versuche, Verhandlungen zu verhindern.
Tatsächlich erklärte sich Putin schon öfter zu Verhandlungen bereit, um dann aber auch zu relativieren wie in einem Interview kurz vor seiner Bestätigung im Präsidentenamt: "Wir sind auf keinen Fall bereit für Gespräche, die auf irgendeiner Art von 'Wunschdenken' beruhen, die davon kommen, dass man psychoaktive Drogen nimmt, sondern wir sind bereit zu Gesprächen, die auf den Realitäten beruhen, die sich auf dem Boden entwickelt haben."