Putin schickt Bombenhagel über befreites Cherson
n-tv
Nach dem Rückzug der Russen aus dem südukrainischen Cherson beginnt für die dort verbliebenen Zivilisten das nächste Martyrium: Bei Bombardements auf Wohnhäuser sterben mindestens 15 Menschen, mehrere Krankenhäuser werden evakuiert. Und anhaltende Blackouts zermürben das ganze Land.
Die Ukraine kämpft mit den verheerenden Auswirkungen der jüngsten russischen Angriffe. In der südukrainischen Stadt Cherson wurden am Freitag nach Angaben der Behörden mindestens 15 Zivilisten bei russischem Beschuss getötet. 35 weitere Menschen seien verletzt worden - darunter ein Kind, erklärte eine Vertreterin der kürzlich befreiten Stadt. Unterdessen bemühten sich Techniker im ganzen Land, die Wärme-, Wasser- und Stromversorgung in ukrainischen Großstädten wiederherzustellen.
In Cherson wurden den Angaben zufolge mehrere Wohnhäuser und mehrstöckige Gebäude bei dem Beschuss beschädigt. Wegen "anhaltender russischer Bombardierungen" kündigte die Militärverwaltung der Region die Evakuierung der Krankenhäuser an. Der Stadtrat von Cherson bot Zivilisten eigenen Angaben zufolge an, sie in andere Regionen zu evakuieren.
Die russischen Truppen hatten die Stadt Cherson acht Monate lang besetzt gehalten. Vor zwei Wochen zogen sie sich aus der Stadt zurück, nachdem die ukrainischen Truppen in dem Gebiet immer weiter vorgerückt waren. Cherson war die einzige Regionalhauptstadt, welche die russischen Truppen erobert hatten. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte Ende September die Annexion von Cherson und drei weiteren ukrainischen Regionen verkündet. Auch nach dem Truppenabzug aus der Stadt betonte der Kreml, Cherson bleibe Teil des russischen Staatsgebiets.