
Putin plant neue Mobilisierung im Ukraine-Krieg – Russland will „Grenzen schließen“
Frankfurter Rundschau
Bei Angriffen auf Charkiw gibt es Tote und Verletzte. Russland könnte bald erneut seine Truppenstärke aufstocken. Der News-Ticker.
+++ 11.15 Uhr: Zum Jahresende hat sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Unterstützung während des Ukraine-Krieges bedankt. „Waffenlieferungen, Schutz für mehr als eine Million Ukrainer:innen, G7-Präsidentschaft mit Ukraine-Fokus, finanzielle & technische Hilfe, EU-Kandidatenstatus. Danke für die Zeitenwende“, schrieb der Staatschef am Samstag in einem Tweet – und das sogar auf Deutsch.
„Mögen wir sie im Jahr 2023 mit unserem gemeinsamen Sieg komplett machen“, fügte Selenskyj mit Blick auf die von Scholz ausgerufene Zeitenwende hinzu, mit der die Bundesregierung auch eine militärische Unterstützung der Ukraine für die Verteidigung gegen Russlands Feldzug eingeleitet hatte. Angesichts anhaltender russischer Drohnen- und Raketenangriffe hofft die Ukraine auf mehr Militärhilfe bei der Verteidigung.
+++ 9.00 Uhr: Der ukrainische Armeechef Walerij Saluschnyj sprach seinen Soldaten, die im Ukraine-Krieg kämpfen, in einer Videobotschaft zum Jahreswechsel und zum bevorstehenden orthodoxen Weihnachtsfest Mut zu. „Wir haben den Krieg nicht gewollt, haben aber den Kampf angenommen“, sagte er. „Und Gott ist auf unserer Seite.“ Zwar habe dieses Weihnachtsfest „den Geschmack von Tränen und die Farbe von Blut“, doch habe das Land die Kraft, den Feind abzuwehren, sagte Saluschnyj. „Möge unser Sieg den Beginn des Aufblühens der Ukraine und das Ende Russlands bedeuten.“
Update vom Samstag, 31. Dezember, 7.00 Uhr: In einer Videoansprache kündigte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow an, dass Russland eine neue Welle der Mobilisierung plane. „Ich weiß mit Sicherheit, dass Sie noch etwa eine Woche Zeit haben“, zitierte n-tv den Minister. Das bedeute auch: „Anfang Januar werden die russischen Behörden die Grenzen für Männer schließen“, so Resnikow. Auch in Weißrussland würden die Grenzen geschlossen werden.
Erst im September hatte Machthaber Wladimir Putin eine Teilmobilisierung für den Ukraine-Krieg angekündigt. Zehntausende russische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger flüchteten aus Russland in umliegende Nachbarländer. Seit Wochen wird über eine neue Mobilisierungswelle spekuliert. Auch Geheimdienstchef Kyrylo Budanov rechnet damit, dass Russland seine Truppen mit neuen Rekruten stärken will (s. Update v. 20.05 Uhr).