"Putin ist ein Kriegsverbrecher"
n-tv
Die FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann fürchtet, dass der Krieg in der Ukraine noch sehr viel blutiger wird. Mit einem Übergreifen auf die NATO rechnet sie nicht.
Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat dem russischen Machthaber Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Es gibt im Krieg völkerrechtliche Regeln, aber Putin tritt diese Regeln mit Füßen", sagte die FDP-Politikerin im "Frühstart" bei ntv. "Putin ist ein Kriegsverbrecher, der hoffentlich seiner Strafe zugeführt wird. Die Liste seiner Verbrechen ist lang."
Mit Blick auf die immer massiveren Angriffe der russischen Armee gegen zivile Ziele in ukrainischen Städten sagte Strack-Zimmermann: "Ich befürchte, dass noch sehr viel Schlimmes bevorsteht." Auf die Frage, ob Putin auch weitere Länder angreifen werde, sagte die Verteidigungsexpertin, dass man die Absichten und Pläne des russischen Präsidenten nicht absehen oder einschätzen könnte. "Putin ist sehr viel zuzutrauen. Er wird nur an seinen Taten und nicht an seinen Worten gemessen." Von einer konkreten Kriegsgefahr für EU-Staaten oder NATO-Mitgliedsländer geht Strack-Zimmermann aktuell nicht aus. "Ich sehe momentan nicht, dass er die NATO angreifen wird. Dann hätte er es mit 30 NATO-Staaten zu tun."
Strack-Zimmermann verteidigte den NATO-Beschluss, keine Flugverbotszone über der Ukraine einzurichten. Es sei zwar verständlich, dass die Ukraine ein solches Verbot fordere, aber eine solche Flugverbotszone müsse im Ernstfall dann auch von der NATO durchgesetzt werden. "Das würde dann heißen, dass NATO-Flugzeuge gegen russische Flugzeuge kämpfen würden. Das wäre dann ein Eintritt der NATO in diesen Krieg, und das müssen wir bei aller Dramatik verhindern."