
Putin hat keine Zeit für den Papst
n-tv
Papst Franziskus würde sich gern für ein Ende des Krieges in der Ukraine einsetzen - und dafür den russischen Präsidenten Putin treffen. Dieser hat bislang aber nicht auf die Bemühungen des Oberhaupts der römisch-katholischen Kirche reagiert.
Papst Franziskus hat nach eigenen Angaben schon vor Wochen um ein Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau gebeten, um sich für ein Ende des Krieges einzusetzen. "Wir haben noch keine Antwort und wir bestehen noch darauf, auch wenn ich fürchte, dass Putin in diesem Moment das Treffen nicht machen kann und will", erklärte der 85-Jährige der italienischen Zeitung "Corriere Della Sera".
Bereits unmittelbar nach Kriegsbeginn am 24. Februar habe Franziskus dafür mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj telefoniert. Ein Gespräch mit Putin habe es hingegen noch nicht gegeben. Das Angebot für ein Treffen soll Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin dem Kreml bereits Mitte März unterbreitet haben. Im Gespräch mit der Mailänder Tageszeitung äußerte Franziskus die Befürchtung, dass Putin momentan zu einem solchen Treffen nicht bereit sei.
Einen Besuch in der Ukraine hält Franziskus derzeit nicht für möglich. "Ich kann derzeit nicht nach Kiew. Zuerst muss ich nach Moskau, zuerst muss ich Putin treffen", sagte der Argentinier. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj und die Klitschko-Brüder hatten Franziskus bereits eingeladen, nach Kiew zu kommen. Franziskus erzählte, er habe zu Kriegsbeginn mit Selenskyj gesprochen, mit Putin jedoch nicht. Stattdessen sei er damals zum russischen Botschafter am Heiligen Stuhl gegangen und habe eine Erklärung verlangt. "Ich wollte eine klare Geste machen, die die ganze Welt sieht."