Putin: Angebot der Gaslieferung mittels Nord Stream 2
ProSieben
Eine Gaslieferung durch den unbeschädigten Teil von Nord Stream 2 wäre laut Russlands Präsidenten Putin wohl möglich. Deutschland schließt die Annahme des Angebots jedoch aus.
Das Wichtigste in Kürze:
Der russische Präsident Wladimir Putin hat am Mittwoch Gaslieferungen angeboten, welche von dem noch funktionstüchtigen Strang von Nord Stream 2 kommen sollen. An der Ostsee-Pipeline Nord Stream hatte es zuvor Lecks gegeben - eine Sabotage ist nicht ausgeschlossen. Die Bundesanwaltschaft hat diesbezügliche Ermittlungen eingeleitet.
"Man muss nur den Hahn aufdrehen", so Putin bei einem Auftritt auf der russischen Energiewoche in Moskau. Die Röhre sei laut Putin wohl nicht so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr genutzt werden könne.
Die Bundesregierung betonte derweil hingegen abermals, dass eine Gaslieferung über Nord Stream 2 für sie nicht infrage komme. Auf die Frage, ob sie Nord Stream 2 ausschließe, antwortete die stellvertretende Regierungssprecherin Christiane Hoffmann am Mittwoch: "Ja." Man habe unabhängig von der möglichen Sabotage an den beiden Pipelines feststellen müssen, dass Russland kein zuverlässiger Energielieferant mehr sei, sagte Hoffmann. Sie verwies darauf, dass schon vor der Beschädigung kein Gas mehr durch Nord Stream 1 geflossen ist.
An den beiden Röhren von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 in der Ostsee waren nach den Explosionen Ende September schwere Beschädigungen entdeckt worden. Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten sich mindestens zwei Detonationen ereignet, die zu vier Lecks führten. Unter anderem die EU, die Nato sowie Sicherheitskreise hatten schon unmittelbar darauf von Sabotage als Ursache gesprochen.