"Pusher Street" in Kopenhagen ist Geschichte
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Obwohl der Verkauf und Konsum von Cannabis in Dänemark illegal ist, wird das Dealen in der Kommune Christiania jahrzehntelang toleriert. Bis jetzt. In der Hoffnung auf ein entspannteres Image reißen Anwohner die Pflastersteine der sogenannte Pusher Street aus dem Boden.
Die "Pusher Street" ist Geschichte: In der legendären Kommune Christiania in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen haben Anwohner die seit Längerem für Drogenkriminalität berüchtigte Straße buchstäblich eigenhändig abgetragen. Unter dem Motto "Wir schließen die Pusher Street und öffnen Christiania" rissen die Anwohner des Viertels und Gäste die Pflastersteine bei frühlingshaftem Wetter aus dem Boden.
Auch die Bürgermeisterin von Kopenhagen, Sophie Haestorp Andersen, und Justizminister Peter Hummelgaard beteiligten sich an der Aktion. "Die Straße aufzugraben und sie zu einer Baustelle zu machen, wird den Verkauf unweigerlich sehr schwierig machen. Aber das ist erst der Anfang", sagte Bürgermeisterin Haestorp Andersen. Polizisten entfernten zudem die Verkaufsstellen für Cannabis, die an der Straße eingerichtet worden waren.
Obwohl Verkauf und Konsum von Cannabis in Dänemark illegal sind, war das Dealen jahrzehntelang in Christiania toleriert worden. Infolge der Eskalation von Gewalt und Bandenkriminalität in der Kommune hatte sich der Wind aber zuletzt gedreht, inzwischen unterstützt die Mehrheit der knapp tausend Bewohner des Viertels den Kurswechsel im Umgang mit dem Drogenverkauf. Es sei "entscheidend", dass die Anwohner sich am Wandel im Viertel beteiligten, betonte Bürgermeisterin Haestorp Andersen und ergänzte: "Es ist das erste Mal, dass sie sich zusammenschließen und gegen die ausufernde Kriminalität und Unsicherheit in ihrem Viertel Stellung beziehen."