
"Pushback" ist "Unwort des Jahres" 2021
n-tv
Die Aktion will auf unangemessenen Sprachgebrauch aufmerksam machen. Hunderte Vorschläge werden für die Wahl des "Unwortes des Jahres" eingereicht. Trotz der allgegenwärtigen Corona-Pandemie entscheidet sich die Jury aus Sprachwissenschaftlern für einen Begriff, der eine andere Problematik aufzeigt.
Die Jury der sprachkritischen Aktion in Marburg hat "Pushback" als das "Unwort des Jahres" 2021 ausgewählt. Der aus dem Englischen stammende Begriff wird im Zusammenhang mit Zurückweisungen von Flüchtlingen an Grenzen verwendet. Mit dem Begriff werde ein menschenfeindlicher Prozess des Zurückdrängens von Flüchtenden an den Grenzen beschönigt, erklärte die Jury.
Auf Platz zwei der "Unwörter" setzte die Jury den Begriff "Sprachpolizei". Damit würden Personen diffamiert, die sich unter anderem für einen angemessenen, gerechteren und nicht-diskriminierenden Sprachgebrauch einsetzten. Auf Platz drei kamen Vergleiche mit dem Nationalsozialismus, die im Zuge der Corona-Demonstrationen von Impfgegnern und -gegnerinnen verwendet wurden - etwa "Impfnazi" oder "Ermächtigungsgesetz" für Infektionsschutzgesetz.
Nach Angaben der sprachkritischen Aktion, die das Wort seit 1991 kürt, erreichten die Jury diesmal rund 1300 Einsendungen mit Wortvorschlägen. Darunter seien etwa 450 verschiedene Begriffe gewesen, von denen knapp 45 den Kriterien entsprochen hätten, berichtete Jury-Sprecherin Constanze Spieß. Mit der Aktion soll auf "undifferenzierten, verschleiernden oder diffamierenden öffentlichen Sprachgebrauch" aufmerksam gemacht werden.

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