Punks feiern auf Sylt mit Sternburg und Gummieinhorn
n-tv
Sylt, die Insel der Schönen und Reichen - zumindest normalerweise. Denn an diesem Pfingstwochenende wirkt die Promenade der Urlaubsinsel eher wie ein Punk-Festival. Dutzende Linksalternative sind aus ganz Deutschland angereist. Die Stimmung ist ausgelassen, das befürchtete Chaos bleibt bislang aus.
Auf Sylt bietet sich Besuchern und Anwohner derzeit ein eher ungewohntes Bild: In Westerland, wo sonst Frauen mit Designer-Handtaschen und Männer in eleganten Anzügen flanieren, sitzen jetzt Dutzende Punks, trinken Bier, reichen Schnapsflaschen herum und spielen Flunkyball. Die ungewöhnlichen Gäste für die als snobistisch verschriene Insel haben nicht nur Sternburg-Kästen, Schlafsäcke und Hängematten dabei, sondern auch ein großes aufblasbares Einhorn mit im Gepäck, wie auf Bildern auf Twitter zu sehen ist. Es herrscht Partystimmung. Von Chaos fehlt jede Spur.
Viele Menschen haben am Samstag vor Pfingsten Gebrauch vom 9-Euro-Ticket gemacht. Zu den Lieblingszielen zählten bei oft schönstem Juni-Wetter Orte an Ost- und Nordsee. So trafen auch auf Sylt zahlreiche Touristen und Tagesgäste mit der Bahn ein. Die Züge seien brechend voll, auch die Autozüge ausgebucht, berichtet ein Reporter vor Ort. Viele Bahnreisende seien ausgelassen und hätten Lust zu feiern.
Dennoch sei die Lage auf der beliebten Urlaubsinsel bislang ruhig, sagte ein Polizeisprecher. Auch in der Nacht habe es keine größeren Einsätze gegeben. Die Gruppe von 50 bis 80 Punkern, die schon einige Tage auf der Insel seien, sei mal "ein wenig laut gewesen", aber auch das sei nichts Besonderes.