Pulverfass Lateinamerika
Die Welt
Massenabschiebungen, Angriffe auf Flüchtlinge, Aufruf zum bewaffneten Widerstand: Hunderttausende sind auf der Flucht – meist Richtung Norden. Selbst die ideologischen Todfeinde USA und Kuba greifen im Kampf gegen eine Völkerwanderung inzwischen zu ähnlichen Mitteln.
Die Flüchtlingsbewegung aus Lateinamerika in Richtung Norden hat inzwischen dramatische Ausmaße erreicht – allein das kleine Panama meldet die höchste Durchreise aller Zeiten (100.000 Migranten in diesem Jahr), in Mexiko werden die Migranten in Fußballstadien gesteckt. In den Durchgangsländern ist die Stimmung zunehmend gereizt. Erste Politiker fordern, dass ihre Bürger das Recht haben sollten, sich zu bewaffnen. Anwohner greifen ein Flüchtlingscamp an. Eine Übersicht über die aktuelle Lage, die außer Kontrolle zu geraten droht.
Im Reigen der Länder, die Massenabschiebungen von Migranten ohne gültige Aufenthaltspapiere in Lateinamerika organisieren, taucht in jüngster Zeit ein unerwarteter Name auf: Kuba. Von dort aus schickte die sozialistische Regierung vor wenigen Tagen Hunderte Flüchtlinge aus Haiti in verschiedenen Abschiebeflügen und auf dem Seeweg zurück nach Port-au-Prince, berichtete Bruno Maes, Repräsentant des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen Unicef.