
Psychische Krankheiten in MV haben stark zugenommen
n-tv
Ängste, Überlastung, Depressionen: Psychische Erkrankungen haben im Nordosten im vergangenen Jahr zugenommen. Die MV-Chefin der Krankenkasse DAK Gesundheit appelliert, besonders auf junge Menschen zu achten.
Schwerin (dpa/mv) - Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern haben der Krankenkasse DAK Gesundheit zufolge im vergangenen Jahr so oft wie nie zuvor mit Depressionen oder Ängsten am Arbeitsplatz gefehlt. Je 100 DAK-Versicherte gab es 375 Fehltage, wie die Kasse am Donnerstag mitteilte. Die Fehlzeiten wegen dieser Erkrankungen lägen 67 Prozent höher als zehn Jahre zuvor. Auch junge Menschen seien betroffen. MV liege auch deutlich über dem Bundesniveau.
Die meisten psychisch bedingten Fehltage gab es den Angaben zufolge im Gesundheitswesen. "Die Branche lag 79 Prozent über dem Durchschnitt", sagte ein Sprecher.
Die Landeschefin der DAK in Mecklenburg-Vorpommern, Sabine Hansen, nannte die Entwicklung besorgniserregend. "Wir müssen am Arbeitsplatz den Fragen der seelischen Gesundheit mehr Beachtung schenken, insbesondere, wenn es um Auszubildende und junge Beschäftigte geht." Diese seien erst am Anfang ihres Berufslebens und dürften nicht Gefahr laufen, eines Tages verfrüht ausgebrannt zu sein und aussteigen zu müssen. Bei jungen Männern zwischen 20 und 24 Jahren sei die Zahl der Fehltage wegen psychischer Erkrankungen um 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr angestiegen, bei den 15- bis 19-jährigen Frauen sogar um 62 Prozent.

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