Prozessbeginn nach Tod von 15-jährigem Fußballspieler
n-tv
Ein internationales Freundschaftsturnier mit einer französischen und einer deutschen Jugendmannschaft findet in Hessen statt. Nach Abpfiff kommt es allerdings zu einer Schlägerei. Ein 15-Jähriger wird so schwer verletzt, dass er wenige Tage später stirbt. Ein 17-Jähriger sitzt auf der Anklagebank.
Die Mütze der roten Kapuzenjacke tief in die Stirn gezogen, eine grüne Mundschutzmaske vor dem Gesicht: So betritt der jugendliche Angeklagte den Verhandlungssaal 10 im ersten Stock des Frankfurter Landgerichts. Dann schließen sich die Türen. Der Prozess um eine tödliche Schlägerei nach einem Jugendfußballturnier findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Der 17-Jährige muss sich wegen Körperverletzung mit Todesfolge vor der 3. großen Jugendkammer verantworten. Ein 15 Jahre alter Junge aus Berlin war nach einem Schlag gegen den Kopf gestorben. Ob der damals 16-Jährige dafür verantwortlich war, muss das Gericht in den acht anberaumten Verhandlungsterminen klären.
Der Vorfall ereignete sich am Pfingstsonntag 2023 auf einem Fußballplatz in Frankfurt. Bei einem internationalen Turnier traten eine Mannschaft aus Berlin und eine Mannschaft aus Metz in Frankreich gegeneinander an. Nach Abpfiff kam es zu einer Schlägerei zwischen den französischen und den deutschen Spielern. Die Staatsanwaltschaft spricht von "Tumult". Laut Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte zunächst einen Spieler der gegnerischen Mannschaft im Oberkörperbereich mit den Fäusten geschlagen haben. Der Angeklagte sei danach zunächst von einem Mitspieler weggezogen worden. Er habe sich allerdings wieder zu der Menschenansammlung begeben.
Den Jugendlichen aus Berlin habe er gegen die Wange beziehungsweise den Hals geschlagen. Der 15-Jährige brach zusammen und wurde reanimiert. Im Krankenhaus wurden schwerste Hirnverletzungen festgestellt. Drei Tage nach dem Vorfall wurde der Junge für hirntot erklärt. Als Organspender wurde er nach seinem Tod zum Lebensretter für andere.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.