Prozessbeginn gegen mutmaßliche IS-Rückkehrerin
n-tv
Halle/Naumburg (dpa/sa) - Eine angeklagte mutmaßliche IS-Rückkehrerin hat sich am Dienstag zu Prozessbeginn zu den Tatvorwürfen gegen sie eingelassen. Das teilte eine Sprecherin des Oberlandesgerichtes (OLG) Naumburg am Mittwoch mit. Der Prozess gegen die heute 22 Jahre alte Deutsche hatte am Dienstag unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Justizzentrum in Halle begonnen.
Die Bundesanwaltschaft wirft der Frau die Mitgliedschaft in der ausländischen terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) vor. Zudem ist sie wegen der Beihilfe zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit, des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Waffengesetz angeklagt. Die Angeklagte war zum Zeitpunkt der Taten, die ihr vorgeworfen werden, Jugendliche und Heranwachsende. Der Schutz der Persönlichkeit der Beschuldigten in dem Prozess müsse daher besonders gewahrt bleiben, hieß es zur Begründung des Staatsschutzsenats für das nicht öffentliche Verfahren.
Laut Bundesanwaltschaft ist die Angeklagte im Alter von 15 Jahren in das Herrschaftsgebiet des "Islamischen Staates" nach Syrien gereist. Sie habe sich der Terrormiliz angeschlossen, einen IS-Kämpfer geheiratet und mit ihm eine Jesidin als Sklavin gehalten. Zudem habe sie IS-Frauen ausgeforscht. 2020 kehrte die Sachsen-Anhalterin nach Deutschland zurück, kam in Untersuchungshaft und wurde später unter Auflagen entlassen. Der Prozess soll bis Mai dauern.