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Prozess um Verabredung zum Mord: Zwei Männer verurteilt
n-tv
Ein Chat im Internet hat zwei Männer in Chemnitz vor Gericht gebracht. Die Anklage sah in den detailreich ausgeschmückten Äußerungen eine Verabredung zum Mord an einem Jungen. Dem folgten die Richter nicht. Verurteilt wurden die Männer dennoch.
Chemnitz (dpa/sn) - Ein Junge sollte auf ein altes Fabrikgelände gelockt, dort sexuell missbraucht und gewürgt werden - auch wenn er dabei sterben sollte. So malten es sich zwei Männer in einem Chat aus. Zum Glück wurde es nie Realität, wie auch ihre Anwälte am Mittwoch am Landgericht Chemnitz betonten. "Wie weit wären die beiden Angeklagten gegangen?", fragte Richterin Simone Herberger in ihrer Urteilsbegründung. Die Angeklagten, denen Ermittler nach einem Hinweis von Facebook auf die Spur gekommen waren, wurden zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die Anklage hatte auf Verabredung zum Mord gelautet. Dem folgten die Richter nicht. Sie sprachen beide Männer im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch eines Kindes schuldig. Einem 36 Jahre alten Kinder- und Heilerziehungspfleger, der lange auch Fußballtrainer war, kreideten sie zudem an, dass bei ihm zig Dateien mit Kinder- und Jugendpornografie gefunden wurden. Sein Chatpartner war ein 27 Jahre alter Berufskraftfahrer. Beide Männer wurden zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Zudem müssen sie ein Monatsgehalt an einen Sozialverein zahlen.More Related News