Prozess um schweren Verkehrsunfall vor Abschluss
n-tv
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Nach knapp drei Monaten Verhandlungsdauer steht der Prozess um einen schweren Verkehrsunfall mit zwei Toten und einer Schwerverletzten in Frankfurt vor dem Abschluss. Das Landgericht beendet am Montag die Beweisaufnahme - am 5. Juli sollen die Plädoyers folgen, anschließend das Urteil.
Angeklagt ist ein 40 Jahre alter Autofahrer wegen zweifachen Mordes, gefährlicher Körperverletzung und illegalen Autorennens. Er war im November 2020 auf einer Durchgangsstraße im Frankfurter Ostend mit 82 Stundenkilometern aus der Kurve getragen worden und hatte einen 27 Jahre alten Fahrradfahrer sowie einen Passanten (61) erfasst und getötet. Die Tochter des 61-jährigen wurde schwer verletzt.
In dem Prozess hatte der Angeklagte von Beginn an die Schuld an dem schweren Unfall eingeräumt. Er bezeichnete sich als "Autonarr", dem es auf die Wirkung einer starken Auspuffanlage ankomme. Das Unfallfahrzeug hatte 625 PS.
Die Verlesung des Vorstrafenregisters zeigte am Montag, dass der 40-Jährige immer wieder wegen Verkehrsdelikten in Erscheinung getreten und deshalb auch verurteilt worden war. Der Vorsitzende Richter erteilte darüber hinaus auf Antrag des Rechtsanwaltes der schwer verletzten Frau den rechtlichen Hinweis, wonach auch ein Mordversuch in Betracht komme. Die Tat zum Nachteil seiner Mandantin sei nicht von den Tötungsdelikten zu trennen, hieß es. Die Staatsanwaltschaft geht in der Anklage vom Mordmerkmal der Gemeingefährlichkeit aus. Der Prozess hatte am 5. April vor der Schwurgerichtskammer begonnen.