
Prozess um Messerattacke in Regionalzug legt Pause ein
n-tv
Das Verbrechen hat schockiert und politisch Wellen geschlagen. Jetzt macht das Verfahren um die tödliche Messerattacke im Regionalzug von Brokstedt nach über 20 Zeugenanhörungen bis Ende August Pause.
Itzehoe (dpa/lno) - Nach weiterer Beweisaufnahme hat das Itzehoer Landgericht am Donnerstag den Mordprozess um die tödliche Messerattacke im Regionalzug in Brokstedt für mehrere Wochen unterbrochen. Das Verfahren soll nach Gerichtsangaben am 25. August unter anderem mit weiteren Zeugenaussagen fortgesetzt werden. Auch ein psychiatrisches Gutachten wird gegen Ende des Verfahrens erwartet.
Insgesamt hat die Große Strafkammer 40 Termine festgesetzt und über 120 Zeugen geladen. Ein Urteil könnte demnach frühestens Mitte Dezember fallen. Verteidiger Björn Seelbach rechnet aber mit einem Verfahren bis ins neue Jahr. Er könne sich "nicht vorstellen, dass wir noch in diesem Jahr fertig werden", sagte er am Donnerstag auf Anfrage. Zur Aufklärung der Tatvorwürfe sei die Anhörung weiterer Zeugen notwendig, so Seelbach.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34 Jahre alten staatenlosen Palästinenser Ibrahim A. vor, am 25. Januar im Regionalzug von Kiel nach Hamburg in der Nähe des Bahnhofs von Brokstedt zwei Menschen getötet und vier schwer verletzt zu haben. Die Anklage lautet auf zweifachen Mord und vierfachen Mordversuch.