Prozess um Maddie-Verdächtigen geplatzt
n-tv
Christian B. wird verdächtigt, mit dem Verschwinden von Maddie McCann zu tun zu haben. Aktuell verbüßt er wegen einer Vergewaltigung eine Haftstrafe und ist in weiteren Verbrechens-Fällen in Braunschweig angeklagt. Doch jetzt erklärt sich das dortige Landgericht für nicht zuständig.
Das Landgericht Braunschweig hat sich in einem Verfahren gegen den deutschen Verdächtigen im Fall Maddie wegen weiterer Sexualverbrechen für nicht zuständig erklärt. Nach eigenen Angaben geht es davon aus, dass der für die Wahl des Gerichtsstandorts maßgebliche letzte Wohnsitz des Beschuldigten Christian B. vor einer früheren Flucht ins Ausland nicht in seinem Bezirk lag - sondern in Sachsen-Anhalt. Es sei für die Bearbeitung daher nicht zuständig.
Mit dem Fall Maddie hat das alles nichts zu tun. B. verbüßt aktuell eine mehrjährige Haftstrafe nach einer rechtskräftigen Verurteilung wegen einer Vergewaltigung in Portugal im Jahr 2005. Parallel klagte ihn die Staatsanwaltschaft Braunschweig im vergangenen Jahr wegen mehrerer weiterer Sexualverbrechen an, die er zwischen 2000 und 2017 ebenfalls in Portugal begangen haben soll.
Die Anklage wurde am Braunschweiger Landgericht eingereicht, das sie daher routinemäßig in einem sogenannten Zwischenverfahren prüfte und über die Frage der Prozesseröffnung entscheiden sollte. In diesem Verfahren kam es laut Mitteilung nun zu der Einschätzung, aus örtlichen Gründen nicht zuständig zu sein. Deshalb nahm es auch keine neuerliche Prüfung des dringenden Tatverdachts vor und hob den Untersuchungshaftbefehl wieder auf. Für B. macht dies faktisch allerdings keinen Unterschied, weil er nach wie vor seine Haftstrafe nach dem rechtskräftigen Urteil absitzen muss. "Die Aufhebung hat keinen Einfluss auf die weitere Verbüßung der derzeitigen Strafhaft", erklärte das Landgericht in der niedersächsischen Stadt dazu.
Eine 14-Jährige muss nach Angaben der Staatsanwaltschaft über Monate ein unvorstellbares Martyrium ertragen: Die Stiefmutter des Mädchens soll sie teils wochenlang in der Dusche eingesperrt und misshandelt haben - mit Wissen und Hilfe des Vaters und ihrer Tochter. In Neubrandenburg startet jetzt der Prozess.