Prozess um angezündete Frau: Zeugen schildern Rettungsaktion
n-tv
Neubrandenburg (dpa/mv) - Im Prozess um eine in Brand gesetzte Frau in Neubrandenburg haben Zeugen die dramatische Situation im Oktober in einem Mehrfamilienhaus beschrieben. "Wir haben einen großen schlanken Mann flüchten sehen und sind schnell nach oben gelaufen, weil der Rauchmelder losging", sagte eine Nachbarin des 33-jährigen Opfers am Dienstag vor dem Landgericht Neubrandenburg. Man habe dann im fünften Geschoss an die Wohnungstür geschlagen, damit jemand das Baby aus der Wohnung herausgibt. Die Oma habe dies dann getan. Kurz danach traf die alarmierte Polizei ein.
Die 33-Jährige erlitt schwere Brandverletzungen, überlebte jedoch nach etlichen Operationen. Auch ihre Mutter und das Kleinkind überlebten - weil Nachbarn schnell die Feuerwehr und Hilfe holten.
Ein Beamter schilderte am Dienstag, das 33-jährige Opfer sei blutend und mit völlig verbrannter Kleidung im Flur der Wohnung gefunden und herausgezogen worden. Das Feuer sei bereits gelöscht gewesen. Dann habe man die Frau eine Etage tiefer getragen, wo sie von Rettern übernommen wurde.
In dem Prozess ist ein 56-jähriger Polizist wegen versuchten Mordes angeklagt. Er soll die Frau und ihre Mutter im Streit um eine Vaterschaft bewusstlos geschlagen und die 33-Jährige mit Brennspiritus in Brand gesetzt haben. Dann war er geflohen, wurde aber wenige Stunden später in Wismar festgenommen.