
Prozess nach SUV-Unfall mit vier Toten geht weiter
n-tv
Berlin (dpa/bb) - Der Prozess um einen tödlichen SUV-Unfall, bei dem vier Fußgänger starben, wird heute am Berliner Landgericht mit der Befragung von Zeugen fortgesetzt. Die Anklage lautet auf fahrlässige Tötung und fahrlässige Gefährdung des Straßenverkehrs. Aus Sicht der Staatsanwaltschaft hätte der Angeklagte wegen einer strukturellen Epilepsie und einer Gehirnoperation, die erst etwa einen Monat zurücklag, nicht am Steuer des schweren Wagens sitzen dürfen. Der Fall hatte bundesweit für Empörung gesorgt.
Am 6. September 2019 war das Auto über die Gegenfahrbahn hinweg von der Invalidenstraße in der Innenstadt abgekommen. Der Fahrer soll wegen eines epileptischen Anfalls das Gaspedal durchgedrückt haben. Der Wagen rammte eine Ampel, überschlug sich mehrfach und tötete die Menschen auf dem Gehweg. Unter den vier Todesopfern war auch ein dreijähriger Junge.
Der angeklagte Unternehmer hatte zu Prozessbeginn in der vorigen Woche sein Bedauern ausgedrückt. Für ihn habe es allerdings keine Anhaltspunkte gegeben, dass er nochmals einen Anfall erleiden könnte. Mit einer Hirn-OP sei die Ursache für seinen ersten und bis zum tragischen Unfall einzigen epileptischen Anfall, den er im Mai 2019 erlitten habe, restlos beseitigt worden, so seine Argumentation.