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Prozess gegen Jacob Zuma in Südafrika erneut verschoben – dank „Stalingrad-Strategie“
Frankfurter Rundschau
Südafrikas Ex-Präsident Jacob Zuma steht ein Korruptionsverfahren bevor. Doch sein Team schafft es einmal mehr, den Prozessbeginn aufzuschieben.
Pietermaritzburg – Südafrikanische Rechtsgelehrte sprechen von Jacob Zumas „Stalingrad-Strategie“. Das mag für deutsche Ohren martialisch klingen, trifft aber den Kern einer juristischen Schlacht, die am Kap der Guten Hoffnung schon seit fast zwei Jahrzehnten höchste Wellen schlägt. So lange versuchen wechselnde Verteidigungsteams des südafrikanischen Ex-Präsidenten bereits, in einem beispiellosen „Häuserkampf“ die Anklagen der Staatsanwaltschaft abzuwehren: Haus für Haus wird um jeden Zentimeter Boden gerungen – ein Durchbruch ist selbst 22 Jahre nach dem mutmaßlichen Korruptionsfall des führenden Politikers des regierenden Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) immer noch nicht abzusehen. Die hiesige Öffentlichkeit hatte damit gerechnet, dass das Korruptionsverfahren gegen den inzwischen 79-Jährigen am Dienstag (10.08.2021) endlich beginnen würde – nach zahllosen Ausweichmanövern, mit denen Zumas Anwaltsteam das Landgericht in der Provinzhauptstadt Pietermaritzburg beschäftigt hatte. Sie erhoben Ende Juli Einspruch dagegen, dass das Verfahren wegen der Corona-Pandemie nicht im Gerichtssaal, sondern „virtuell“ starten sollte. Auf diese Weise werde ihrem Mandanten kein „fairer Prozess“ gewährt, hieß es. Kurz nachdem Richter Piet Koen dem Wunsch des Zuma-Teams entsprach, hieß es plötzlich: Der wegen eines anderen Delikts inhaftierte Angeklagte sei ernsthaft erkrankt, der Beginn des Verfahrens müsse erneut verschoben werden.More Related News