Prozess gegen Ex-UCK-Führer startet in Den Haag
DW
Den Top-Kommandanten der ehemaligen "Befreiungsarmee Kosovos" UCK - Hashim Thaci, Kadri Veseli, Jakup Krasniqi und Rexhep Selimi - werden Kriegsverbrechen gegen politische Rivalen und ethnische Minderheiten vorgeworfen.
Am 3. April beginnt in Den Haag vor dem Sondergericht zu Kriegsverbrechen in Kosovo der Prozess gegen vier Top-Kommandanten der ehemaligen "Befreiungsarmee Kosovos" (UCK): Hashim Thaci, Kadri Veseli, Jakup Krasniqi und Rexhep Selimi. Ihnen werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Kosovo in der Zeit von 1998 bis 2000 vorgeworfen. Dafür hat die Anklage bisher 312 Zeugen identifiziert.
Hashim Thaci war vor und während des Kosovo-Kriegs 1998/99 politischer Führer der UCK, Kadri Veseli Chef des Geheimdiensts der UCK, Jakup Krasniqi Sprecher der UCK und Rexhep Selimi Mitglied im Generalstab der UCK.
Die Anklage umfasst Vorwürfe wie ungesetzliche Freiheitsberaubung, Misshandlung, Folter und Mord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Verschwindenlassen und Verfolgung von Menschen. Diese Verbrechen sollen zwischen März 1998 und September 1999 stattgefunden haben.
Laut Anklageschrift geht es um Verbrechen, die an verschiedenen Orten in Kosovo, aber auch in Nordalbanien in den Gemeinden Kukes und Cahan begangen worden sein sollen. Die Täter seien Mitglieder der UCK gewesen, die Opfer Hunderte von Zivilisten und Menschen, die sich nicht aktiv an den Kampfhandlungen beteiligen wollten.
"Die Opfergruppe umfasst Menschen, die von der UCK und später von der Übergangsregierung Kosovos als Gegner betrachtet wurden, darunter Serben, Roma und Katholiken - Personen, denen unterstellt wurde, mit den serbischen Behörden zusammenzuarbeiten oder mit Serben in Kontakt zu stehen", heißt es in der Anklageschrift.