Prozess gegen Bande mit mutmaßlicher Komplizin bei Behörde
n-tv
Hamburg (dpa/lno) - Mit Unterstützung durch eine Angestellte der Hamburger Staatsanwaltschaft soll eine Bande von Drogenhändlern rund 100.000 Euro verdient haben. Drei Männer im Alter von 25, 26 und 27 Jahren müssen sich ab heute vor einer Strafkammer am Landgericht wegen Drogenhandels verantworten. Eine 31-Jährige ist wegen Beihilfe und Verletzung des Dienstgeheimnisses angeklagt. Die ehemalige Servicekraft bei der Staatsanwaltschaft soll Daten im System der Ermittlungsbehörde abgerufen und an die Hauptangeklagten weitergegeben haben. Zudem habe sie Drogen und Gerätschaften zum Verkauf in ihrer Wohnung gelagert.
Die Angeklagte sei befristet angestellt gewesen und inzwischen rechtskräftig gekündigt worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Nach Medienberichten handelte sie aus Liebe zu dem 26-jährigen Beschuldigten. Durch den Hinweis eines Informanten und die Auswertung von Erkenntnissen aus entschlüsselten Encrochat-Dateien seien die Ermittler dem Quartett auf die Spur gekommen, hatte die Staatsanwaltschaft nach der Festnahme der Beschuldigten Ende Januar vergangenen Jahres mitgeteilt.