Prozess: Erpressung mit erfundener Minderjähriger vor Urteil
n-tv
Laut Anklage gaben sie sich in Chats als Teenager-Mädchen aus, um Männer zu täuschen. Nun wird im Prozess um einen ungewöhnlichen Erpressungsfall ein Urteil erwartet.
Paderborn (dpa/lnw) - Sie sollen sich in Chats als minderjähriges Mädchen ausgegeben und so erwachsene Männer in die Falle gelockt haben: Vor dem Landgericht Paderborn steht ein Prozess (9.30 Uhr) um Erpressung, Raub und Körperverletzung kurz vor dem Abschluss. Es sei möglich, dass noch an diesem Dienstag ein Urteil fallen werde, sagte eine Sprecherin.
Den beiden Deutschen wird vorgeworfen, sich von Ende April bis Mitte Mai 2023 als ein noch nicht einmal 14 Jahre altes Mädchen mit dem Namen Sofie ausgegeben und über einen Messenger-Dienst mit erwachsenen Männern im Raum Paderborn und Lippstadt Treffen ausgemacht haben. An den Treffpunkten sollen sie die Chat-Partner dann teils durch Schläge und Tritte verletzt und so eingeschüchtert haben, dass diese bereit waren, Bargeldbeträge an Geldautomaten abzuheben und zu übergeben. Auch sollen die Angeklagten damit gedroht haben, die Männer als Pädophile öffentlich bloßzustellen.