Proteste gegen Regierung in Georgien gehen weiter
DW
Der Tod eines Kameramannes, der bei Protesten schwulenfeindlicher Demonstranten schwer verletzt worden war, hat in Georgien eine politische Krise ausgelöst. Im Parlament kam es sogar zu einem Tumult.
In der georgischen Hauptstadt Tiflis haben am Abend erneut rund 2000 Menschen, unter ihnen hunderte Journalisten und Menschenrechtsaktivisten, gegen Ministerpräsident Irakli Garibaschwili protestiert. Vor dem Parlamentsgebäude kündigten sie an, die Demonstrationen solange fortzusetzen, bis Garibaschwili abtritt. Es gab zwölf Festnahmen. Zuvor hatten oppositionelle Abgeordnete im Parlament ebenfalls den Rücktritt des Ministerpräsidenten gefordert. Dort brach ein Tumult aus, als mehrere Abgeordnete den Stuhl des Parlamentspräsidenten besetzten. Kritiker werfen Garibaschwili und seiner Regierung eine Mitverantwortung für die Gewalt gegen Medienschaffende bei den jüngsten Anti-LGBTQ-Protesten in der georgischen Hauptstadt vor. Die Parlamentssitzung konnte erst fortgesetzt werden, nachdem die vier weiblichen Abgeordneten, die den Stuhl des Parlamentspräsidenten eingenommen hatten, gewaltsam aus dem Saal gebracht worden waren.More Related News