Protest in München: Wald soll Kiesabbau weichen
Frankfurter Rundschau
Im Münchner Grüngürtel wächst der Protest gegen die Rodung eines Forsts. Die Bevölkerung solidarisiert sich mit den Protestierenden und versorgt sie in den Baumhäusern.
Nach 20 Minuten Fußweg durch den Wald erreicht man die Transparente, auf denen „Jeder Baum zählt“ oder „Kies ist mies“ steht. Ein paar Meter weiter ist das Lager der Aktivisten – rechts ein Schlafzelt, links Tisch und Stühle für den Tag. Bärchen und Leo, so nennen sich die beiden jungen Menschen, sind noch ziemlich durchnässt von der Nacht, als es wie aus Kübeln auf München gegossen hat. Mit Helferinnen und Helfern haben sie hier ein ständiges Lager errichtet, eine „Mahnwache“ gegen die geplante Rodung dieses Teil des Waldes im Forst Kasten südwestlich von München. Hier soll Kies abgebaut werden, und das im großen Stil: 42 Hektar Wald sollen geopfert werden, das sind 59 Fußballfelder, wie die Initiative „Rettet den Würmtaler Wald“ ausgerechnet hat. Schon lange protestieren sie gegen das, was sie als Raubbau ansehen, demonstrieren, haben knapp 15 000 Unterschriften gesammelt und der bayerischen Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) übergeben. Nun sind die Leute von der Mahnwache hinzugekommen mit ihren Baumhäusern, die immer wieder aufgebaut werden. Seit Ende Mai besteht das Camp – „ich hänge hier fast seit dem Beginn“, erzählt Bärchen, 20 Jahre alt, die gerade ihr Abitur gemacht hat. Sie war auch immer wieder im Hambacher Forst, um gegen den dort geplanten Kohleabbau zu protestieren. Nach „Hambi“ nun „Kasti“, wie das Waldstück immer häufiger bezeichnet wird.More Related News