
Protest gegen Bikini-Sporthosen: Sexualisierung im Sport endlich stoppen!
Frankfurter Rundschau
Die norwegischen Beachhandballerinnen treten bei der EM nicht in Bikini-Hosen, sondern in Shorts an. Das ist laut Reglement verboten und wird bestraft - ein Unding. Der Kommentar.
Klar, im Sport geht es nicht ohne Regeln, das bedingt das faire Spiel. Die Verbände durchdenken daher Details, die vermeintlich gar nicht durchdacht werden müssten. So wird denn auch meist die Sportkleidung reglementiert. Zum Fußball gehören zum Beispiel Stutzen (und nur ungern Regenbogenbinden), zum Tennis in Wimbledon die weißen Hemden (und nur ungern bunte Werbeaufdrucke), und zu fast allem, in dem das Wörtchen „Beach“ auftaucht: Bikinis. Das haben sie sich zumindest so ausbaldowert, die netten Herrn Regelhüter. Bloß: Ist halt Blödsinn. Seit Jahren gibt es regelmäßig Aufregung über die Frage, warum sich Sandsportlerinnen in knappsten Klamotten der Welt präsentieren müssen. Eine Diskussion, die längst hätte beendet sein sollen, die nur zu einem Ergebnis führen kann: Zieht an, was ihr wollt. So simpel und doch so schwer. Norwegische Beachhandballerinnen streiften nun also bei der EM statt knapper Bikini-Höschen längere Shorts über. Ein Unding aus Sicht des Verbandes. Dabei hätte er es ja ahnen können, schließlich hatten die Norwegerinnen eben jenes Anliegen vorher hinterlegt und eine Abfuhr erhalten. Sie machten es trotzdem. Gut so. Die Regeln besagen absurderweise: Beachhandballer sollen Shorts tragen, die „mindestens zehn Zentimeter“ über dem Knie enden. Beachhandballerinnen hingegen dürfen nur in anliegenden Bikini-Hosen spielen, die eine Seitenbreite von „maximal zehn Zentimetern“ aufweisen. Die Folge für die aufmüpfigen Norwegerinnen: Eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro, eine, die es absolut wert ist.More Related News